1996

 

Die nachfolgende Insallation wurde anlässlich der Ausstellung KULTUR NATUR 96 in Dielsdorf ausgeführt.

VERNETZUNG UND IHRE MÖGLICHE AUSWIRKUNG

Diese Installation stellt den heute vernetzten und verdichteten Informationsfluss und dessen Auswirkung auf uns in vier Raumbildern dar. Das Gesamtwerk spricht Emotionen und Intellekt gleichermassen an. Es wirkt unheimlich, ruhig und luftig zugleich. Es geht um Austausch und Produktion von Gedanken und Informationen in kurzer Zeit, welche für den Einzelnen in seiner Ganzheit nicht mehr erfassbar sind. Die Gefahr der Abhängigkeit durch den Informationsgeber vergrössert sich für den Menschen zusehends.

RAUM 1: VERNETZUNGSGEFAHR
Die Informationen dringen auf einer geraden Linie durch die Atmosphäre in unser Umfeld. Mehrfach wird der einzelne Mensch von ihr umworben. Durch die Verdichtung werden sie zu einem unfassbaren Netz. Die Teilnahme, das Verstehen und das Weitervermitteln von Information wird zu einer Überforderung. Beeinflussung von innen nach aussen ist nicht mehr möglich.Die Macht zur Manipulation liegt bei den Informationsgebern und durchdringt alle Kulturen in gleicher Weise, symbolisiert in der Farbwahl der Drähte. Sie zeigen die vier Hautfarben unserer Erde, die in ihrer Formierung eine Durchmischung aufzeigen. Es führt zu einer Schwächung der einzelnen Kulturen und erlaubt kraftvollen Strömungen sich vermehrt durchzusetzen. Es droht eine Monokultur zu entstehen.

RAUM 2: GENMAN

Ein Knotenpunkt erscheint und führt unseren Blick zu

einer engelhaften Figur.

Durch die kommunikative Vernetzung wird das globale Gedankenpotential zusammengelegt. Es erlaubt dadurch

ein immer schnelleres Vordringen in das physikalisch Elementarste des Seins. Mittels Genmanipulation wird verkeit macht sich im Raum breit. ändert und gesteuert mit dem Ziel, das Wirtschaftlichste, Produktivste und Schönste in eine Hülle zu verpacken. Die engelhafte Figur wandelt sich zu einem zusammengesetzten Wesen. Bestehend aus den vier Grundelementen Luft (Flügel), Erde (Menschenkörper), Feuer (Stierkopf) und Wasser (Fischschwanz), unterstrichen durch die vier verschiedenen Materialien Kupfer, Holz, Aluminium und Eisen. Es ist als Einheit nur lebensfähig durch den Informationsfluss seiner Schöpfer. Wir lassen uns von ihrer Schönheit blenden und folgen dem Geschöpf unreflektiert. Ein schales Gefühl der Abhängig

 

RAUM 3: TRANSPLAN

Ein weiterer Knotenpunkt erscheint, lässt unseren Blick abschweifen auf ein Bild der Austauschbarkeit. Es stellt einen fliessenden Ablauf dar, beginnend links oben. Ein homogener Körper wird zerlegt und der zur Wiederverwendung bestimmte Teil wird herausgelöst. Der Rest verschwindet schrittweise und fällt in einen Container zur Entsorgung. Er wird durch den Informationsfluss übernommen und bezüglich Tauglichkeit überprüft. In der Kammer der Unschuld warten Körper auf ihre Vervollständigung. Ist der ihnen fehlende Teil gefunden, werden sie schrittweise zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Es wird aber in seiner Struktur nicht mehr Homogen, denn der eingefügte Teil bleibt unter der Kontrolle des Informationsflusses. Eine Abhängigkeit ist entstanden. Ist es rechtens, die ethischen Grundsätze bei Menschen, Tieren und Pflanzen zu vernachlässigen, was zum Nutzen weniger dienlich ist?

 

RAUM 4: WINDHOSE DER HOFFNUNG

Der Verlauf des Bodens, lässt alles in die Mitte fliessen und verschwindet in einem Senkloch. In der Tiefe wird über das Vergangene nachgedacht. Neue Kräfte formieren sich und verlassen mit geballter Kraft die Dunkelheit. Veränderungen haben stattgefunden. Die Kulturen haben wieder ihre eigenen Werte gefunden. Doch nur gemeinsam können sie unsere Welt tragen, dargestellt mittels einer Chromstahlkugel, die eine Spiegelung erlaubt, in der wir uns selber entdecken. Jeder Einzelne ist mitverantwortlich für den Zustand und die Zukunft unserer Erde.

 

Wir sind am Ende der Reise angelangt.

 

SCHLUSSGEDANKE

Ich möchte mit dieser Installation erreichen, dass sich der Betrachter ein wenig Zeit nimmt und Raum zulässt, sich Gedanken zum Erlebten macht und bewusst wird, in welchem Umfeld wir heute leben.

 

 

 

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Adrian Bütikofer

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